Pinsel

Pinsel
Pin|sel ['pɪnzl̩], der; -s, -:
zum Auftragen von flüssiger Farbe o. Ä. bestimmtes Werkzeug, das aus einem Stiel mit einem an seinem oberen Ende sitzenden Büschel von Haaren bzw. Borsten besteht:
er malt mit einem dünnen Pinsel; den Lack, das Öl, den Leim mit einem Pinsel auftragen.
Zus.: Borstenpinsel, Dachshaarpinsel, Haarpinsel, Malerpinsel.

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Pịn|sel1 〈m. 5Werkzeug mit Holzgriff mit eingesetzten Borsten zum Auftragen von Flüssigkeit, bes. Farbe [<mhd. bensel, pinsel <frz. pinceau „Pinsel“ u. lat. penicillus „Pinsel“, Verkleinerungform zu peniculus „Schwänzchen“, Verkleinerungsform zu penis „männl. Glied“]
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Pịn|sel2 〈m. 5einfältiger, unangenehmer Mensch ● eingebildeter \Pinsel [<nddt. Pinsule <Pin-Suhl „Geizhals“, zu nddt. pin „hölzerner Schuhnagel“ + sul „Schusterahle“ (Kluge, Etymolog. Wörterbuch)]

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Pịn|sel, der; -s, - [mhd. bensel, pinsel < afrz. pincel, über das Vlat. < lat. penicillus = Pinsel, Vkl. von: penis, Penis]:
1. (bes. zum Auftragen von Farbe dienendes) Gerät, das aus einem meist längeren [Holz]stiel mit einem am oberen Ende eingesetzten Büschel aus Borsten od. Haaren besteht:
ein dicker, feiner, spitzer P.;
den P. eintauchen;
Ü einen Maler an seinem P. (seiner Pinselführung, Malweise) erkennen.
2. [urspr. Studentenspr., wohl zu mniederd. pin (Pinne) u. sul = Ahle (a), urspr. Schimpfname für den Schuster] (ugs. abwertend) einfältiger Mann, Dummkopf:
ein alberner, eingebildeter P.
3. (bes. Jägerspr.) Haarbüschel.
4. (derb) Penis.

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I
Pinsel
 
[mittelhochdeutsch pinsel, über altfranzösisch-vulgärlateinisch von lateinisch penicillus »Pinsel«],
 
 1) Jägersprache: Haarbüschel an der Vorhaut beim Schalenwild und am Ohr von Luchs und Eichhörnchen.
 
 2) Technik: Handwerkszeug, das aus in einem Griff gefassten Borsten besteht, zum Auftragen von Flüssigkeiten oder zum Reinigen. Beim Kluppenpinsel hat der Holzstiel eine Höhlung, in die die Besteckung eingeklebt wird; beim Kapselpinsel befinden sich die Borsten in einer runden oder ovalen Metallkapsel, beim Flachpinsel in einem breiten, flachen Blech. Ein Ring nimmt beim Ringpinsel die Borsten auf, die von innen her durch einen Korkkeil fest an den Ring gedrückt und eingeklebt werden; der dünne Stiel wird von unten hineingetrieben. Kluppen- und Ringpinsel versieht man zum Halt außen mit einem »Vorband« aus Schnur. Bei den Bürsten genannten Pinseln werden die Borsten in Rillen des Holzkörpers gepresst und geklebt. - Für Pinsel werden Tierhaare, pflanzliche und synthetische Fasern (Borsten), oft vermischt, verwendet.
II
Pinsel,
 
umgangssprachliche Bezeichnung für das männliche Glied.
III
Pinsel
 
[engl. brush], Malprogramm.

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Pịn|sel, der; -s, - [mhd. bensel, pinsel < afrz. pincel, über das Vlat. < lat. penicillus = Pinsel, Vkl. von: penis, ↑Penis; 2: urspr. Studentenspr., wohl zu mniederd. pin (↑Pinne) u. sul = ↑Ahle (a), urspr. Schimpfname für den Schuster]: 1. (bes. zum Auftragen von Farbe dienendes) Gerät, das aus einem meist längeren [Holz]stiel mit einem am oberen Ende eingesetzten Büschel aus Borsten od. Haaren besteht: ein dicker, grober, feiner, spitzer P.; den P. eintauchen, ausdrücken, waschen, reinigen; Schließlich lernte ich es auch, P. herzustellen ... alle Arten von Malpinseln (Fallada, Trinker 187); mit dem P. Farbe auftragen, einen Strich ziehen, etw. überstreichen; Ü einen Maler an seinem P. (seiner Pinselführung, Malweise) erkennen. 2. (ugs. abwertend) einfältiger Mann, Dummkopf: ein alberner, eingebildeter, langweiliger P.; jetzt soll ich dem P. ... meine Kenntnisse gratis auf die Nase binden (Th. Mann, Krull 166). 3. (bes. Jägerspr.) Haarbüschel: der Luchs hat P. an den Ohren. 4. (derb) Penis. 5. *auf den P. drücken/treten (salopp; Gas geben, auf das Gaspedal treten).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Pinsel — Pinsel: Die Bezeichnung des aus einem meist längeren ‹Holz›stiel mit eingesetztem Haar oder Borstenbüschel bestehenden Gerätes (mhd. bensel, pinsel) ist durch Vermittlung von gleichbed. afrz. pincel (= frz. pinceau) aus vlat. *penicellus (für lat …   Das Herkunftswörterbuch

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